Wenn man sich das aktuelle Tabellenbild betrachtet weiß man, wie wichtig der Sieg gegen den HC Lindenau-Grünau Leipzig am vergangenen Punktspielsonntag gewesen ist. Mit 3:2 (2:1) rangen die Torgauer die Kunstrasenspezialisten aus Leipzig im 7. Punktspiel der Mitteldeutschen Oberligasaison 2011/12 im Feldhockey nieder.
In einer von beiden Seiten hart umkämpften Partie erspielten sich die Gäste zunächst ein leichtes Übergewicht. Der TSV noch mit der richtigen Spielordnung beschäftigt versäumte es auf heimischen Gefilden die Kugel zu kontrollieren. Leipzig nutzte die erste klare Möglichkeit auch schon zum Führungstreffer in der 10. Spielminute. Dankend nahmen die BW`en den kleinen „Wachrüttler“ an und besannen sich endlich auf ihr eigenes Spiel. Zügig und zielstrebig konnten die Gäste meist über die Außenseiten in Bedrängnis gebracht werden. In der 20. Minute ließ Martin Loß glänzend zwei Gegner stehen und schob links unten zum Ausgleich ein. Aber nicht nur spielerische Akzente entwickelten sich zur Zerreißprobe für alle Beteiligten. Beide Herren Schiedsrichter fackelten nicht lang und vergaben zu recht für diverse Unbeherrschtheiten Zeitstrafen. Nur leider wurden diese oft sehr einseitig ausgelegt, so dass sich Torgau mehr als einmal in Unterzahl den Angriffen der Leipziger erwehren musste. Unbeirrt dessen setzte man die gegnerische Abwehr weiterhin unter Druck. Schon der nächste Ball passierte den Schusskreis und Christian Lahl erzielte den Führungstreffer noch vor der Pause.
Der offene Schlagabtausch setzte sich auch in der zweiten Spielhälfte fort. Der Aufstiegsaspirant drang auf den Ausgleich und Torgau konterte. Welch Erlösung dann der dritte Treffer des TSV in der 45. Minute wiederum durch Martin Loß. Endlich nutzte er auch seine Räume und Möglichkeiten konsequent. Mit der Zeit nahm aber die Härte des Spieles zu. Die Ahndung und Bestrafung der Vergehen in deren Bandbreite fiel jedoch äußerst verschieden aus. Klare Fouls waren völlig uninteressant während nicht diskussionswürdige Aktionen mit harten Konsequenzen bestraft wurden. In diesem Fall traf es Mathias Birke, welcher mit Gelb-Rot den Platz verlassen durfte. Kurz darauf durfte auch Tobias Radach kurzzeitig pausieren. Immer wieder misst man das nötige Fingerspitzengefühl im Hockeysport, während im Fußball beispielsweise selbst nach Massenbelagerungen des Schiedsrichters nichts passiert. In den restlichen zwanzig Minuten in Überzahl versuchte Leipzig die Partie zu drehen. mehr als den Anschluss zum 3:2 brachten sie aber nicht zu Stande.
Kurios nach Abschluss der Hinrunde ist, dass für nahezu alle Teams die Chance auf den Titel gewahrt bleibt. Allerdings muss man auch davon ausgehen, dass zwei Mannschaften aus der Liga absteigen werden. Somit hängen Freud und Leid am seidenen Faden und jedes Spiel wird ein potentielles Entscheidungsspiel.