12. Februar 2020 - PR Referent

Kekse, Remis und die Erkenntnis des Joachim R.

Wurzen, die Stadt an der Mulde, ist den allermeisten ein Begriff. Hier steht seit 900 Jahren ein prächtiger Dom, hat Ringelnatz 1883 das Licht der Welt erblickt und werden allseits beliebte Dauerbackwaren hergestellt. Wurzen ist aber desgleichen traditionell Austragungsort des vom Sächsischen Hockey-Verband jährlich ausgerichteten Seniorenpokalturniers. In Wurzen steigen die Torgauer Krummstab-Veteranen regelmäßig in die Hallensaison ein, liefern den ersten Arbeitsnachweis ihres Könnens ab und streben nach Ruhm und Ehre. Denn schließlich haben Siege sowie die hier produzierten Snacks und Kekse einige Gemeinsamkeiten. Sie zaubern uns ein Lächeln ins verschwitzte Gesicht, schenken Augenblicke des Glücks und versüßen den (sportlichen) Alltag.

Doch hinein ins Turnier. Wie immer galt es zunächst Wollen und Können in Einklang zu bringen – nennt sich im Altherren-Hockey Taktik. Und da nicht jedem Senior der Körper und die Ausdauer eines Waldemar Cierpinski vergönnt ist, 15 Minuten auf dem Parkett sich bisweilen anfühlen wie 1,5 Stunden, Gegner und Mannschaftskollegen überdies nicht mit einem Stellungsspiel à la Julian Nagelsmann irritiert werden sollten, entschieden sich die Nordsachsen für eine klassisch-defensive Spielausrichtung, verbunden mit gelegentlichen Tempogegenstößen.

Der Plan konnte sodann auch in die Praxis, sprich in die Auftaktbegegnung gegen die Messestädter vom HC Lindenau-Grünau, transformiert werden. Beide Teams neutralisierten sich in einem sehenswerten Spiel weitestgehend und ließen nur wenig Torchancen zu. Mit fortschreitender Spieldauer konnte man sich sogar leichte offensive Vorteile erarbeiten. Passend zur alten Fußball-Weisheit des Jürgen „Kobra“ Wegmann – Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu. -, blieben die vorhanden Einschussmöglichkeiten gleichwohl ungenutzt oder wurde der Ball wiederholt ans Aluminium gesetzt. Schlussendlich trennten sich beide Kontrahenten mit einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden. Die Torgauer konnten dem späteren Pokalsieger mithin als einziges Team zumindest an den Rand einer Niederlage bringen.

Das zweite Spiel des Tages war dann schon eher nach dem Geschmack der Elbestädter. Gegen die offenkundig überforderte Mannschaft aus Neundorf, zündete man ein regelrechtes Offensivfeuerwerk. Mit schnell vorgetragenen und attraktiven Spielkombinationen ließ man Ball sowie Gegner laufen und besserte sein Torverhältnis auf. Anschließend ließ man sich zum verdienten 9:0 Triumph gratulieren.

Mit einem derart gestärkten Selbstbewusstsein sollte in der dritten Partie des Tages, der zweite Sieg des Turniers doch mit Sicherheit bewirkt werden können. Die Konkurrenz aus dem Elbflorenz hatte augenscheinlich aber die gleiche Vorstellung über den Spielausgang, was die Torgauer – in Verbindung mit dem Spielverlauf – zur Erkenntnis des berühmtesten Wurzeners, Joachim Ringelnatz, führte: Sicher ist, dass nichts sicher ist, selbst das nicht.! Wie schon in der Auftaktbegegnung agierte man defensiv sicher und ließ die Dresdner kaum gefährlich werden. Gleiches galt für die eigenen Offensivbemühungen. Nach einem zwischenzeitlichen 0:1 Rückstand, konnte Torgau mit einem feinen Konter ausgleichen, um im Gegenzug erneut in Rückstand zugeraten. Gewissermaßen mit der Schlusssirene erkämpfte man sich einen 9 m – Strafstoß, welcher zum am Ende gerechten 2:2 Endstand verwandelt werden konnte.

Nun können Unentschieden diverse Ursachen haben. Zum Beispiel, wenn der Eine nicht mehr will, was der Andere nicht mehr kann oder zwei Duellanten einen Nichtangriffspakt schließen. Beide Alternativen waren am Samstag jedoch nicht einschlägig. Und da Unentschieden punktetechnisch brauchbar wie ein fünftes Rad am Wagen sind, galt als Marschroute für die abschließende Partie – so oder so, ALLES, nur nicht noch ein Remis.
Der letzte Gegner des Turniers hieß alsdann Meerane. Doch unmittelbar mit Spielbeginn wähnten sich die Torgauer allerdings in einer Endlosschleife. Zur Vermeidung von Wiederholungen, wird an dieser Stelle seitens des Verfassers dieser Zeilen auf eine detailliertere Spielanalyse verzichtet. Endstand der Partie war, na klar, wiederum ein 2:2 Unentschieden. Der Rest, siehe oben.

Und wer sich nicht so recht entscheiden vermag, zu siegen oder zu verlieren, der landet am Ende folgerichtig auch in der Mitte der Abschlusstabelle. Mit Platz 3 auf dem Siegertreppchen und um die Erfahrung reicher, dass nicht alles gut und nicht alles schlecht war – remis eben -, reisten die Torgauer nicht ganz zufrieden bzw. unzufrieden nach Hause. Fortsetzung folgt am 14.03.2020 in Meerane.

Torgau mit: Ronny Kostka, Ronny Schwürz, Enrico Birke, Georg Ritter, Thomas Schöniger, Olaf Wendler, Thomas Belaja

Senioren

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